Deutschland

Wohnungssuche

Viele Student*innen ziehen für das Studium in eine andere Stadt. Das ist aufregend, denn neben dem Studileben warten eine unbekannte Umgebung und jede Menge neuer Leute. Aber wo findet man eine passende Bleibe? Und ist es besser, allein zu wohnen oder in eine WG zu ziehen? Hier sind unsere Tipps für deine Wohnungssuche!

„Wie finde ich jetzt eigentlich am besten eine Wohnung?“ Sobald du dich für eine Hochschule und ein Fach entschieden hast, kommt meistens diese Frage nach der Unterkunft am Studienort auf. Die Ansprüche können dabei ganz unterschiedlich sein: Manche*r sucht vielleicht nur eine Schlafmöglichkeit, anderen ist es wichtig, sich während des Studiums in den eigenen vier Wänden zuhause zu fühlen und in einer guten Gegend zu wohnen.

Je nachdem, wofür du dich entscheidest, solltest du viel Zeit in die Suche investieren. Wichtig ist allerdings, dass du nicht einfach wild loslegst. Mache dir vorher klar, wo und wie du wohnen möchtest und was dir besonders wichtig ist!

Die verschiedenen Wohnmöglichkeiten für Studierende und viele Tipps für die Wohnungssuche stellen wir dir im Folgenden vor:

Vielleicht kennt ihr Studentenwohnheime aus amerikanischen Fernsehserien, in denen die Unterkünfte oft in den Campus integriert sind. In den Vereinigten Staaten von Amerika und auch in Großbritannien sind solche größeren Wohnheimkomplexe tatsächlich üblich.

Träger, Wohnformen und Ausstattung beachten

In Deutschland sieht das ein bisschen anders aus, denn das Wohnheim ist mit 10 Prozent nur die am fünfstärksten verbreitete Wohnform unter Studierenden. Zwar werden Studentenwohnheime hierzulande zum größten Teil von den örtlichen Studentenwerken betrieben, es gibt aber auch viele selbstverwaltete, private oder kirchliche Studentenwohnheime. Daher solltest du dich vorher über den Träger informieren. Außerdem ist es empfehlenswert, die Ausführungen der Wohnheime zu ihrem Selbstverständnis zu lesen. Sie geben oft Aufschluss darüber, was von dir erwartet wird, wenn du ins Wohnheim einziehst. Außerdem erhältst du ein Gefühl dafür, ob es sich bei dem konkreten Wohnheim schlicht um eine Unterkunft handelt, oder ob dort auch Wert auf ein Gemeinschaftsleben gelegt wird.

Die Ausstattung der Wohnheime ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Daher gilt auch hier: Vorher informieren und besten vor Ort besichtigen. In manchen Wohnheimen hat jeder Studierende sein eigenes Apartment, in anderen hat zwar jeder Studierende sein eigenes Zimmer, aber Dusche, WC und Küche sind zu teilen.

Zudem sollte man beachten, dass viele Wohnheimunterkünfte bereits möbliert sind.

Zu den beliebtesten Wohnformen unter Studierenden zählen seit jeher die WGs (Wohngemeinschaften). Aber auch hier sind die Unterschiede groß: Einige Wohngemeinschaften bestehen aus zwei Personen, andere wiederum aus sechs. Manche teilen sich die Wohnungen nur aus Kostengründen, während andere auf gemeinschaftliche Aktivitäten, wie beispielsweise Kochen, Wert legen. Zu Problemen führt oft die Frage, wer sich in welchem Umfang für Küche und Bad verantwortlich fühlt, ob Spülpläne eingehalten werden und wer wessen Haare aus dem Duschabschluss fischen muss.

Drum prüfe, wer mit wem zusammenwohnt!

Wenn man mit netten Menschen zusammenwohnt, ist die Wohngemeinschaft sicherlich eine tolle Gelegenheit, neue Freunde kennenzulernen. Wenn man sich untereinander nicht so gut versteht, kann das allerdings sehr nervenaufreibend sein und das Studium negativ beeinflussen. Das sollte dir vor der Zimmer- bzw. Wohnungssuche klar sein. Daher solltest du bei der Besichtigung nicht nur auf die Einrichtung, Ausstattung etc. achten, sondern auch mit den Leuten sprechen und klären, ob ihr dieselben Vorstellungen von einer gut funktionierenden Wohngemeinschaft habt.

Der größte Teil der Studierenden wohnt in einer eigenen Wohnung, entweder allein oder mit dem*r Partner*in zusammen. Das ist jedoch die teuerste Variante, da die Mietausgaben allein bzw. zu zweit zu stemmen sind. Daher man muss sich vorher genau überlegen, ob man die Kosten jeden Monat decken kann. Denn neben der Miete fallen noch etliche Nebenkosten an, wie beispielsweise Gas, Strom, Wasser, Telefon, Internet usw.

Beliebt, aber kostenintensiv

Vor dem Einzug in eine eigene Wohnung sollte man im Idealfall einiges gespart haben, denn nicht selten wird eine Kaution von drei Monatsmieten verlangt. Auch für die Einrichtung benötigt man Geld – schließlich sind Bett, Kühlschrank und Co. nicht ganz billig.

Je nach Studienort gehört etwas Glück bei der Wohnungssuche dazu. Nicht immer findet man sofort etwas Hübsches zu einem guten Preis und in optimaler Lage. Besonders in den beliebten Groß- aber auch in klassischen Universitätsstädten wird der Wohnraum knapp und damit jedes Jahr teurer.

Nicht ganz so verbreitet, aber wesentlich günstiger als das Mieten einer eigenen Wohnung, ist ein Zimmer zur Untermiete. Es ist eine gute Alternative für diejenigen, die lediglich einen Schlafplatz suchen.

Klassischerweise landet man hier im Haus einer Familie am Stadtrand oder bei älteren Leuten, denen das Haus zu groß geworden ist, seitdem die Kinder aus dem Haus sind. Wie viel man hier mit seinen Vermietern zu tun hat, kann sehr unterschiedlich sein.

Spezialfall: „Wohnen für Hilfe“

Inzwischen gibt es in vielen Städten sogenannte „Wohnen für Hilfe“-Projekte. Die Idee ist, dass Studierende eine Wohnpartnerschaft eingehen, bei der sie älteren Menschen im Haushalt oder Garten helfen. Im Gegenzug müssen sie keine Miete, sondern nur die Nebenkosten, wie Strom oder Wasser, bezahlen. Informationen zum Projekt und eine Linkliste mit Initiativen findest du unter http://www.wohnenfuerhilfe.info/

Sozialwohnungen sind öffentlich geförderte Wohnungen, die vor allem einkommensschwachen Personen zur Verfügung stehen sollen. Für Sozialwohnungen braucht man einen Wohnberechtigungsschein (WBS). Dieser wird jeweils für ein Jahr ausgestellt und gilt nur in dem jeweiligen Bundesland. Er berechtigt dazu, in eine Sozialwohnung einzuziehen, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten darf.

Wie bekomme ich einen Wohnberechtigungsschein?

Bei der Antragstellung für einen WBS müssen Studienbescheinigung und Einkommensnachweise vorgelegt werden. Dazu gehört auch ein Schreiben deiner Eltern, aus dem hervorgeht, wie viel Unterhalt sie zahlen. Wenn du eine Förderung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beziehst, musst du diese ebenfalls angeben.

Wichtig für den Erhalt des WBS ist außerdem, dass du im Zweifel glaubhaft versichern kannst, dass dein Lebensmittelpunkt in der Wohnung am Studienort ist und nicht bei deinen Eltern.

Eine passende Unterkunft zu finden, ist keine leichte Aufgabe und erfordert mitunter viel Geduld. Um dir den Einstieg in die Wohnunggsuche zu erleichtern, haben wir hier in aller Kürze einige Tipps für dich:

  • Wenn du dich für einen Platz im Studentenwohnheim interessierst, informierst du dich am besten beim örtlichen Studentenwerk. Dort bekommst du nähere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten sowie Fotos und Lagepläne der Wohnheime. Die Vergabekriterien sind je nach Standort unterschiedlich. Einige Studentenwerke vergeben die Plätze nach Losverfahren, andere wiederum chronologisch nach Eingang der Bewerbungen. Hier kannst du herausfinden, welches Studentenwerk für deinen Hochschulort zuständig ist.
  • Wenn du dich auf dem freien Wohnungsmarkt umsehen möchtest, lohnt sich in jedem Fall ein Blick in den Wohnungsanzeigenteil der örtliche Tagespresse. Viele Wohnungen und Zimmer werden hier als erstes ausgeschrieben. Viele Wohnungsangebote finden sich auch im Internet bei den Wohnungsgesellschaften oder Wohnungsbörsen, wie beispielsweise housinganywhere.comwww.immonet.de/studentenwohnung.htmlwww.wg-gesucht.de oder www.studenten-wohnung.de.
  • Informiere dich außerdem an der Hochschule – nicht selten findest du Wohnungsanzeigen auf dem „schwarzen Brett“ oder auf dem Hochschulprofil der sozialen Netzwerke. Es kann auch lohnenswert sein, eine eigene Suchanzeige in der Hochschule auszuhängen oder im Internet zu veröffentlichen.
  • Selbstverständlich kannst du dich auch an einen Makler, eine Agentur oder Mietwohnzentrale wenden. Der Vorteil hierbei ist, dass Wohnungsangebote an dich herangetragen werden, die genau zu deinem Suchprofil passen. Informiere dich aber vorher nach dem finanziellen Aufwand und lasse dich nicht auf Anbieter ein, die bereits Geld von dir haben wollen, ohne je eine Wohnung vermittelt zu haben.
  • Wenn du in einen Sozialwohnung ziehen willst, brauchst du den Wohnberechtigungsschein (WBS). Diesen kannst du bei den Wohnungsämtern der Stadt- und Kreisverwaltungen beantragen.

Es ist empfehlenswert, dich vorher bei anderen Student*innen zu informieren, denn nicht selten gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen. Gerade in Szenenvierteln, die in unmittelbarer Nähe zur Hochschule liegen, langen die Vermieter gerne zu und verlangen horrende Mietpreise. Es lohnt sich also, vorher in Erfahrung zu bringen, in welchem Stadtteil die Unterkünfte erschwinglich sind.

Achtung: Versteckte Kosten!

Außerdem solltest du darauf achten, welche Nebenkosten bereits von der Mietzahlung abgedeckt werden und welche als gesonderte Nebenkosten zusätzlich anfallen. Strom und Wasser werden häufig extra berechnet. Erkundige dich auch nach dem Kabelanschluss, denn auch hier gibt es immer wieder unterschiedliche Regelungen. Ist in einem Haus für alle Wohnungen ein Kabelanschluss vorhanden, kann es sein, dass die Kosten auf alle Mieter umgelegt werden – unabhängig davon, ob du den Anschluss wirklich nutzt oder nicht.

Vorher an nachher denken

Des Weiteren sollte bei der Schlüsselübergabe ein Mängelprotokoll mit Fotos erstellt werden. So bist du beim Auszug auf der sicheren Seite, wenn es um Reparaturkosten und die Rückerstattung der Kaution geht.

Ein letzter Tipp

Beginne auf jeden Fall rechtzeitig mit der Wohnungssuche, denn zu Semesterbeginn ist die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt am höchsten.

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