Kosten für ein Studium

In Deutschland gibt es zwar fast nirgendwo tatsächliche Studiengebühren – gänzlich ohne finanzielle Aufwände ist das Studieren deswegen aber nicht. Der folgende Text soll dir zeigen, welche Kosten für ein Studium auf dich zukommen. 

Der Beginn eines Studiums ist meist mit einer umfassenden Veränderung der Lebensumstände verbunden. Vielleicht ziehst du in eine andere Stadt und eine eigene Wohnung? Deshalb ist es wichtig, dir vorher zu überlegen, wie du dein Leben während der Studienzeit finanziell organisieren möchtest.

Die zentrale Frage dabei lautet: „Welche Kosten für ein Studium kommen auf mich zu?“

Im Folgenden listen wir einige Punkte auf, die du bei deiner Finanzplanung auf jeden Fall berücksichtigen solltest.

Eine tatsächliche Gebühr für das Studium an einer öffentlichen Hochschule gibt es zwar nicht, dennoch musst du auf jeden Fall den Semesterbeitrag zahlen. Dieser geht zu einem großen Teil an das jeweilige Studentenwerk, kommt aber dadurch auch den Studenten zugute, denn mit dem Geld können Mensaessen und Studentenwohnheime günstiger angeboten werden. In vielen Fällen ist im Beitrag zusätzlich ein Semesterticket für den Zugverkehr und die öffentlichen Verkehrsmittel enthalten. Die Höhe des Semesterbeitrags ist daher von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. 

Staatlich vs. privat

Außerdem solltest du bedenken, dass ein Studium an einer privaten Hochschule viel teurer ist als ein Studium an einer staatlichen Universität. Hochschulen in privater Trägerschaft verlangen gerne einmal 30.000 € Studiengebühren.

Wenn du dir noch nicht sicher bist, wo du gerne studieren möchtest, hilft dir vielleicht unser Artikel „Die richtige Studienwahl“ weiter.

Als Student kannst du bis zum 25. Lebensjahr familienversichert sein, sofern du kein regelmäßiges Einkommen von mehr als 485 € im Monat hast. Eine geringfügige Beschäftigung mit monatlich nicht mehr als 520 € steht der Familienversicherung dagegen nicht im Wege.

Das ändert sich mit deinem 25. Geburtstag. Von da an musst du dich selbst versichern. Als Student bekommst du natürlich günstigere Konditionen. Der Beitrag für Studenten ist gesetzlich festgelegt und beträgt derzeit 64,77 € für die Krankenversicherung und 12,24 € für die Pflegeversicherung. Mit dem 23. Geburtstag ist der Beitrag zur Pflegeversicherung etwas höher, dann zahlst du 13,73 €.

Im Durchschnitt geben Student*innen den größten Anteil ihres „Einkommens“ für Miete inkl. Nebenkosten aus. Wie viel du allerdings letztendlich für eine Unterkunft investieren musst, hängt stark davon ob, wo du wohnst. In einem Studentenwohnheim zu leben, ist z. B. deutlich günstiger als alleine zu wohnen.

Außerdem sind die Preise von Region zu Region unterschiedlich. In den beliebten Groß- aber auch in klassischen Universitätsstädten ist die Miete oft teurer. Selbst innerhalb einer Stadt können die Preise stark variieren. Daher solltest du dich vorher immer informieren, in welchem Stadtteil die Unterkünfte erschwinglich sind.

Weitere Informationen findest du in unserem Text „Wie finde ich eine Wohnung

Wie viel Geld du monatlich für deine Ernährung ausgibst, kann mitunter stark variieren und hängt davon ab, wie du dich ernährst und vor allem, wo du dir deine warmen Mahlzeiten organisierst. Wer jeden Tag auswärts isst, zahlt am Ende des Monats natürlich mehr. Außerdem macht es einen Unterschied, ob man allein wirtschaftet oder mit anderen gemeinsam.

Am besten selber machen

Generell kann man jedoch sagen, dass es günstiger ist, selber zu kochen. Dabei empfiehlt es sich, regionale Produkte zu kaufen, denn so vermeidet man Kosten für Transportwege und schont die Umwelt. Außerdem sollte man darauf achten, dass möglichst wenig verdirbt. Das bedeutet, sich vorher genau zu überlegen, was man essen möchte und dementsprechend einzukaufen.

Um deinen Verbrauch realistisch einschätzen zu können, solltest du deine Ausgaben akribisch notieren. Nach ein paar Wochen kannst du ungefähr abschätzen, wie viel Geld du im Monat für Essen und Trinken brauchst und einen festen Betrag dafür veranschlagen. Ein kleiner Tipp: Lege eine Haushaltskasse an, in die du jeden Monat das Geld für deine Ernährung legst. Auf diese Weise vermeidest du unnötige Ausgaben.

Welchen Anteil deiner finanziellen Mittel du für Fahrtkosten zurücklegen musst, ist sehr stark davon abhängig, wie du dich am liebsten fortbewegst.

Eigenes Fahrzeug vermeiden

Besonders kostenintensiv ist mit Abstand das eigene Auto. Nutzt du hingegen ausschließlich dein Semesterticket, kannst du kräftig sparen. Denn es ist wesentlich günstiger als eine Monatskarte oder sonstige Tickets. Das Geld wird direkt an die Hochschule überwiesen und diese stellt dir das Ticket dann zu Semesterbeginn aus. Voraussetzung ist allerdings, dass die jeweilige Studierendenvertretung mit den örtlichen Verkehrsbetrieben einen entsprechenden Vertrag geschlossen hat. Im Zweifel fragst du bei deiner Hochschule nach, ob es eine Kooperation gibt und welche Konditionen im Einzelnen gelten.

Das Fahrrad – dein bester Freund im Studi-Alltag

Ebenfalls sehr günstig ist sicherlich die Nutzung eines Fahrrads. Der Drahtesel erfreut sich immer größerer Beliebtheit, erhöht die Flexibilität, hält fit und ist nicht mit lästiger Parkplatzsuche verbunden. Allerdings müssen auch hier Anschaffungs- und Reparaturkosten einkalkuliert werden. An einigen Hochschulen gibt es jedoch Werkstätten – dort erhältst du das nötige Werkzeug für die Reparatur und kompetente Hilfe.

Wenn du in einem Studentenwohnheim oder einer Wohngemeinschaft lebst, hast du verhältnismäßig geringe Ausgaben für Telefon, Internet, Rundfunk – und Fernsehgebühren. Hier sind der Internetzugang und die TV-Kabelgebühr meist im Mietpreis enthalten und Kosten für Anschlüsse und Verträge können mit den Mitbewohner geteilt werden. Daher belaufen sich die Ausgaben bei diesen Wohnformen auf einen verhältnismäßig geringen Betrag. Wer allein in einer eigenen Wohnung lebt, muss mit deutlich höheren Ausgaben rechnen.  

Spezialfall: BAföG-Empfänger*innen

Studierende, die BAföG beziehen und nicht bei ihren Eltern wohnen, können sich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen. Das Antragsformular kann online ausgefüllt und anschließend ausgedruckt werden. Zudem ist es in Städten und Gemeinden sowie in zuständigen Behörden erhältlich.

Verschiedene Lernmittel sind ebenfalls ein wichtiger Punkt bei den monatlichen Kosten für ein Studium. Die Höhe der Lernmittelausgaben hängt stark von der jeweiligen Studienrichtung ab. Die höchsten Ausgaben haben Studierende der Zahnmedizin, gefolgt von Studierenden der Bildenden Kunst und der Architektur. Besonders geringe Ausgaben haben hingegen Studierende der Ernährungs- und Haushaltswissenschaften, Physik sowie Mathematik, Informatik und Elektrotechnik.

Kultur, Sport und weitere Freizeitaktivitäten sind – insbesondere als Ausgleich zum Studienalltag – für viele Studierende von hoher Bedeutung. Allerdings steigen die Freizeitausgaben mit steigender Einwohnerzahl am Hochschulstandort signifikant an – von Städten unter 50.000 Einwohner zu Städten mit über 500.000 Einwohner um bis zu 35%. Wahrscheinlich ist das Angebot von Freizeit -, Kultur – und Sportaktivitäten in größeren Städten vielfältiger, sodass die Ausgaben der Studierenden dementsprechend höher sind.

Hoffentlich konntest du dir einen Überblick zu den Kosten für ein Studium verschaffen. Wie viel du letztendlich auf die einzelnen Positionen ausgibst, hängt natürlich davon ab, was du studierst, wo du wohnst und wie du lebst. Grundsätzlich solltest du jedoch mindestens 1.000 € im Monat für dein Studium einplanen.

Geld für Notsituationen zurücklegen

Wichtig ist, dass du semesterweise auftretende Kosten einkalkulierst und außerdem immer etwas für besondere Fälle zurücklegst: Vielleicht geht dein Computer kaputt und du benötigst schnellstmöglich Ersatz? Oder du möchtest in den Semesterferien in den Urlaub fahren oder ein Auslandssemester machen?

Alle Kosten im Blick behalten

Mache dir bereits vor Studienbeginn Gedanken über die Finanzierung und erstelle eine Tabelle mit Einnahmen und Ausgaben. Können dich deine Eltern unterstützen? Hast du Anspruch auf BAföG? Wie viel kannst du selbst dazuverdienen? Welche Ausgaben stehen dem gegenüber?

Mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Haushaltplan bist du immer auf der sicheren Seite und gehst garantiert keine finanziellen Risiken ein. In unserer Rubrik „Finanzierung“ findest du außerdem einige Möglichkeiten und Tipps zur Studienfinanzierung.

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