Versicherung

Ohne Frage: Versicherungen sind wichtig, denn sie schützen uns im Krankheitsfall, der Berufsunfähigkeit oder im Fall von Schadensersatzansprüchen vor finanziellen Problemen. Aber welche Versicherungen braucht man überhaupt als Student*in und welche laufen noch über die Eltern? 

Was passiert eigentlich, wenn dir als Student*in „etwas passiert“? Immerhin sind auch die bravsten und strebsamsten Studis nicht vollständig vor allem Unheil geschützt … Im besten Fall kommt dann natürlich eine Versicherung zum Einsatz, die – zumindest finanziell gesehen – zu deinem persönlichen Rettungsschirm wird und weitere Sorgen gar nicht erst zulässt. Allerdings kann man im allgemeinen Versicherungsdschungel schnell den Überblick verlieren. Wir wollen daher etwas Licht ins Dunkle bringen.

Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Versicherungen:

Im Allgemeinen haben Student*innen verschiedene Möglichkeiten, sich bei einer Krankenkasse zu versichern.

1. Familienversicherung

Bis zu deinem 25. Lebensjahr kannst du über deine Eltern familienversichert sein, sofern du nicht mehr als 485 € im Monat verdienst. Solltest du einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, liegt die Einkommensgrenze bei 520 €.

Die Familienversicherung ist die beste Möglichkeit, da sie für dich kostenlos ist.

2. Studentische Krankenversicherung

Wenn du das 25. Lebensjahr oder die Einkommensgrenze überschritten hast, ist die studentische Krankenversicherung die günstigste Alternative. Du kannst dich in der studentischen Krankenversicherung versichern, wenn du

  • an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule immatrikuliert bist
  • das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet hast
  • das 14. Fachsemester noch nicht überschritten hast

Höhe des Beitrags

Der Beitrag zur studentischen Krankenversicherung ist bei allen gesetzlichen Krankenkassen gleich und liegt derzeit bei 82,99 € für die Krankenversicherung und 24,77 € für die Pflegeversicherung. Kinderlose Student*innen über 23 Jahre zahlen einen Zusatzbeitrag zur Pflegeversicherung, sodass sie insgesamt auf eine Summe von 27,61 € kommen.

Überschreitest du im laufenden Semester das 30. Lebensjahr, so endet die Versicherungspflicht zum Ende des Semesters. Nur in Ausnahmefällen kann auf Antrag die Krankenversicherung für Student*innen über das 30. Lebensjahr oder das 14. Fachsemester hinaus verlängert werden. Zu diesen Gründen zählen:

  • Krankheit
  • Behinderung
  • Kindesgeburt mit anschließender Betreuung
  • Pflege von behinderten Familienmitgliedern
  • gesetzlicher Wehr- und Zivildienst
  • FSJ, FÖJ und Dienst als Entwicklungshelfer

Zuschuss für BAföG-Empfänger*innen

Student*innen, die nicht mehr in der Familienversicherung versichert sind und eigene Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung entrichten, erhalten nach § 13a BAföG einen Zuschuss in Höhe von 94 € zur Krankenversicherung und 28 € zur Pflegeversicherung. Das gilt allerdings nur, wenn sie alle anderen Voraussetzungen für den Anspruch auf BAföG erfüllen.

3. Private Krankenversicherung

Mit Beginn des Studiums unterliegen Studierende zwar grundsätzlich der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung, können sich aber innerhalb von drei Monaten davon befreien lassen und privat versichern.

Warum eine private Versicherung?

Eine private Krankenversicherung ist nur dann sinnvoll, wenn du nicht mehr in der studentischen Versicherung versichert sein kannst. Der Mindestbeitrag für eine freiwillige Versicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung liegt derzeit bei 172,01 € für die Krankenversicherung und 34,52 € für die Pflegeversicherung. Eine private Krankenversicherung kann hier durchaus günstiger sein.

Gesundheitsprüfung

Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt bei der privaten Krankenversicherung eine Gesundheitsprüfung. Bei dieser muss ein Fragenkatalog zum aktuellen Gesundheitszustand beantwortet werden, der einen erheblichen Einfluss auf den Beitrag hat. Wer an einer chronischen Erkrankung leidet, wird sehr wahrscheinlich einen Risikozuschlag zahlen müssen.

Wie funktioniert eine private Krankenversicherung?

Bei einer privaten Krankenversicherung wird die Rechnung in doppelter Ausführung an den Patienten verschickt, damit er einen Beleg für die eigenen Unterlagen hat und den anderen an die Krankenkasse zur Erstattung weiterleiten kann. Bei Medikamenten muss der Patient erst einmal in Vorkasse treten, bis er das Geld von der Krankenkasse zurückerhält. Die angefallenen Kosten müssen innerhalb von zwei Jahren bei der Versicherungsgesellschaft geltend gemacht werden.

Bevor du dich allerdings für eine private Krankenversicherung entscheidest, solltest du dir einen Überblick über die Leistungen und Beiträge verschaffen, denn zwischen den Versicherungsgesellschaften bestehen zum Teil deutliche Unterschiede.

Als Student*in steht man zwar noch nicht im Beruf – trotzdem kann man sich schon gegen eine Berufsunfähigkeit versichern. Im Unglücksfall sichert man sich so eine lebenslange Versorgung.

Die Versicherungssumme kann in den meisten Fällen selbst festgelegt werden, allerdings sollte man dabei beachten, dass sich der Beitrag nach der Versicherungssumme richtet. Das heißt: Je höher die Versicherungssumme angesetzt wird, desto höher ist auch der monatlich zu zahlende Beitrag.

Mehr Absicherung

Als Arbeitnehmer*in ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, denn der Staat springt nur noch bei einer Erwerbsunfähigkeit ein. Die Versicherung greift hingegen schon dann, wenn man den bisherigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann.

Es kann sich tatsächlich lohnen, eine solche Versicherung schon während des Studiums abzuschließen, denn je früher man einsteigt, desto niedriger sind in der Regel die Beiträge. Es ist allerdings wichtig, dass du die Beiträge zum Berufseinstieg aufstocken kannst.

Eine Haftpflichtversicherung übernimmt anfallende Schadensersatzpflichten. Studierende sind in der Regel über ihre Eltern mit abgesichert, wenn sich das Studium direkt an die Schulzeit oder eine erste Ausbildung anschließt und sie noch zum elterlichen Haushalt gehören. Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, solltest du über eine private Haftpflichtversicherung nachdenken.

Vorteile einer privaten Haftpflichtversicherung

Unfälle können sehr schnell passieren und es ist wichtig, dass du im Fall von Rechtsstreitigkeiten einen zuverlässigen Partner an deiner Seite hast. Zudem können Personen-, Sach- oder Vermögensschäden enorme Kosten verursachen und sollte es sich um einen Personenschaden handeln, steht dem Unfallopfer selbstverständlich eine medizinische Versorgung zu, die du vor allem im Studentenleben aus eigener finanzieller Kraft gar nicht sicherstellen kannst. Aus diesem Grunde empfiehlt sich eine Haftpflichtversicherung durchaus. 

Versicherungsangebote gründlich prüfen

Die Angebote für eine private Haftpflichtversicherung unterscheiden sich allerdings deutlich – vor allem hinsichtlich der Beitragshöhe. Daher solltest du vor dem Abschluss einer Versicherung einen ausführlichen Tarifvergleich anstellen.

Hier findest du einen Vergleichsrechner

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